Mick • 13. Mai 2020
info@rikscha-mick.de
"Fast neue Rikscha zu verschenken"

Nach so einem Anzeigentitel habe ich natürlich als allererstes im Netz und allen möglichen Kleinanzeigen-Portalen gesucht. Schnell wurde mir aber klar, dass ich bei entsprechender Qualität auch eine hohe Investition in Kauf nehmen muss, um meine Ideen nicht nur komfortabel umzusetzen. Auch die Zuverlässigkeit und natürlich vor allem die Sicherheit für meine Fahrgäste und für mich standen ganz oben. Nach einigen Gebrauchtfahrzeug-Besichtigungen kam ich dann auf die Fahrzeuge der Firma Bayk AG, die idyllisch im bayrischen Pielenhofen an der Donau liegt. Der Marktführer hat weltweit Rikschas mit der Bezeichnung "Cruiser" und pfiffige Lastenfahrrad-Komponenten laufen und überzeugte mich schnell mit seinem Konzept.
"Ich mach's!"
Anfang Januar 2020 nahm ich Kontakt zu dem Hersteller auf und holte mir erste Informationen ein. Als ich dann in der ersten Februarwoche zu fotografischen Arbeiten nach Irland geflogen bin, war der Kaufvertrag in meinem Ordner abgeheftet. Ein Konzept für meinen kleinen Rikscha-Freizeitbetrieb hatte ich schon im Kopf, aber jetzt wurde die Sache doch plötzlich ernst.
Eines nachts wachte ich schweißgebadet auf: Ich sah mich auf einem der Vehikel auf dem obigen Beitragsfoto. Hinter mir saßen zwei Passagiere, der eine mit einer Peitsche und der andere mit einer Angel. An dieser Angel hing ein Marzipanriegel, der mir vor die Nase gehalten wurde. Unter "Iiih-aaah"-Rufen quälte ich mich und das schwere Gefährt bis zur Hälfte auf eine Halde hinauf, bis meine Kräfte mich verließen...
Eines nachts wachte ich schweißgebadet auf: Ich sah mich auf einem der Vehikel auf dem obigen Beitragsfoto. Hinter mir saßen zwei Passagiere, der eine mit einer Peitsche und der andere mit einer Angel. An dieser Angel hing ein Marzipanriegel, der mir vor die Nase gehalten wurde. Unter "Iiih-aaah"-Rufen quälte ich mich und das schwere Gefährt bis zur Hälfte auf eine Halde hinauf, bis meine Kräfte mich verließen...
Rieke
Namensideen für meine noch zu gründende Firma hatte ich einige im Kopf:
- "Ruhrorter Rikscha"
- "Mickscha"
- "Rhein-Ruhr-Rikscha"
Der Tag, an dem sie in unser aller Leben kam!
Nee, noch nicht die Rieke. Die doofe Corona-Pandemie meine ich! Bereits in der ersten Februarwoche, im südwestirischen Hafenstädtchen Dingle, habe ich mit meinen lieben Gastgebern Anne und Michael vom "Eask view"-Hostel
über diese seltsame Sache im fernen China (und mittlerweile auch in Italien) gesprochen.
Mitte März sollte Rieke abgeholt werden. Sie wurde auf Bestellung gefertigt und mit den von mir gewünschten Komponenten ausgestattet. Außerdem hatte ich, ebenfalls in Bayern, einen für meine Pläne passenden Kofferanhänger gekauft.
Ich fahre also MItte März nach Ingolstadt, um den Anhänger abzuholen. Von dort bis nach Regensburg sind es etwa 80 Kilometer, und da wollte ich dann nahe der Walhalla übernachten, um am nächsten Morgen die gut 20 Kilometer nach Pielenhofen zu fahren und Rieke in Empfang zu nehmen. So jedenfalls war der Plan...
Mitte März sollte Rieke abgeholt werden. Sie wurde auf Bestellung gefertigt und mit den von mir gewünschten Komponenten ausgestattet. Außerdem hatte ich, ebenfalls in Bayern, einen für meine Pläne passenden Kofferanhänger gekauft.
Ich fahre also MItte März nach Ingolstadt, um den Anhänger abzuholen. Von dort bis nach Regensburg sind es etwa 80 Kilometer, und da wollte ich dann nahe der Walhalla übernachten, um am nächsten Morgen die gut 20 Kilometer nach Pielenhofen zu fahren und Rieke in Empfang zu nehmen. So jedenfalls war der Plan...
Mitte März bekam ich die Nachricht, dass sich aufgrund der Coronalage der Bau von Rieke erheblich verzögern würde. In Bayern kamen die ersten strengen Reglements auf, und ich rief an einem März-Montag gegen 10 Uhr morgens den Anhängerverkäufer an. Eigentlich wollte ich ihm mitteilen, dass ich den Anhänger später abholen wolle. Doch die Dame am Telefon sagte mir diesen Satz: "Gerade hat die Geschäftsleitung beschlossen: Wir werden ab heute abend und bis Ende April das Geschäft schliessen. Wenn Sie Ihren Anhänger vorher haben wollen, müssen Sie bis 16:30 Uhr hier in Ingolstadt sein!"
Leute, was soll ich sagen. Ganze 20 Minuten später stand ich an der Zapfsäule und habe mein Auto vollgetankt. Dann ging es auf eine erschrenkend leere A 3, auf der ich - beängstigende Corona-Nachrichten konsumierend - nonstop bis zum Händler nach Bayern gesaust bin. Dort habe ich gegen 16:15 Uhr "mal eben" meinen Anhänger übernommen. Auf dem Rückweg habe ich nach einigen Versuchen dann bei einer Autobahntankstelle zwei verpackte Sandwich und einen Kaffee erhalten und konnte mein Gespann gegen 23 Uhr zuhause vor der Türe abstellen.
Leute, was soll ich sagen. Ganze 20 Minuten später stand ich an der Zapfsäule und habe mein Auto vollgetankt. Dann ging es auf eine erschrenkend leere A 3, auf der ich - beängstigende Corona-Nachrichten konsumierend - nonstop bis zum Händler nach Bayern gesaust bin. Dort habe ich gegen 16:15 Uhr "mal eben" meinen Anhänger übernommen. Auf dem Rückweg habe ich nach einigen Versuchen dann bei einer Autobahntankstelle zwei verpackte Sandwich und einen Kaffee erhalten und konnte mein Gespann gegen 23 Uhr zuhause vor der Türe abstellen.
Pielenhofen
Erst am 14. April bin ich dann - inmitten des bundesweiten Lockdowns - als Geschäftsreisender mit diesem Gespann wieder nach Bayern gefahren. Diesmal konnte ich mich besser vorbereiten und hatte Butterbrote, einen Apfel und Wasser sowie eine Kanne Kaffee mitgenommen. Am frühen Nachmittag habe ich zum ersten mal in meinem Leben das kleine Dörfchen Pielenhofen besucht. Es hat mir sehr gut gefallen, und in normalen Zeiten hätte ich sehr gerne im dortigen Kloster-Brauhaus zu Mitag gegessen. Aber natürlich war hier alles wie ausgestorben!
Es gab eine sehr freundliche, aber unter Abstand stattfindene Einweisung und Übergabe, und gegen 15 Uhr begann für Rieke die Fahrt in ihr neues Zuhause, wo sie spät abends ohne besondere Vorkommnisse eintraf.
Es gab eine sehr freundliche, aber unter Abstand stattfindene Einweisung und Übergabe, und gegen 15 Uhr begann für Rieke die Fahrt in ihr neues Zuhause, wo sie spät abends ohne besondere Vorkommnisse eintraf.
Ich kann gar nicht beschreiben, wie aufgeregt ich am nächsten vormittag die erste Ausfahrt mit der Rikscha gemacht habe. Vor meiner Nase baumelte ein Marzipan-Riegel ...
Habt ihr schon die schönen Bilder von Rieke gesehen:
Technische Daten und Fotogalerie
Habt ihr schon die schönen Bilder von Rieke gesehen:
Imressionen von Rieke, Ruhrort und den Rhein: Rikscha-Mick auf Youtube
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Euer Mick!